21.4.11

Feuer

Feuer


Ich fragte nach Feuer,
Man gab mir Glühwürmchen;
Ich fragte nach der Uhr,
Man gab mir Ziffern;
Ich fragte nach mir,
Man sagte mir wie ich heiße,
dann ging;
Ich fragte mich selbst,
es antwortete nicht…

Sah nach oben,
Glühwürmchen im Himmel,
Zeitbombe in der Brust,
Uhrzeiger des Schrittes.


Aus den Töpfen blühen die Worte,
gepflückt in der Wiese der Erscheinung.
Roter Mohn im Weizenfeld des Laibes,
Brotrunzeln und Weinschaum der Brunst,
Gedankenlawine am Berg des Hirnes,
die in den Tal des Pulses stürzt.
Das Geschehene ist die Spur auf dem Stein
Die der alte Urvogel auf der Lava hinterließ.

Der Vulkan war erloscht.
Zeit zum Entwerden.
Das schwarze Loch war ein Knoten,
ein Bündel Rattenschwänze. 


Die Flamme hatte groteske Schatten gemalt;
Die Dämonen feierten die Abschiedsparty;
Ich trank mit im Sommernachtstraum
aus dem versiegelten Rätsel auf der Leinwand.


Der erste Schnee war jungfräulich weiß,
die erste Kutte für meinen Yeti,
stellte das Feuer in Kühlschrank
holte das Fleisch raus, aß bis zum Knochen,
wurde seekrank...


Mein armes Schiff,
dein Wrack am Strand,
die Flut rückt es näher,
die Ebbe spült es weit.


Wellen der Erinnerung,
Narren am Bord:
Ein Leben am Mast,
Die Taube in der Hand;
Ich ließ sie frei.


Sie kam nicht zurück...
Aus der Arche sah ich es,
das versprochene Land:
Fata Morgana im Dunst.
Am anderen Ufer
blaue Pferde,
Verkäufer und Kunden.


Der Himmel war gefroren
mitsamt Mond und Sterne;
das Licht tropfte
auf die Geister
und Menschen.


Die Kannibalen grillten die Ziffern
im Feuer der Selbstzüchtigung...
Ich packte meine Schatztruhe aus:
Gedankenpaare, verwelkte Blumen,
Eislieder, Wünschelrute, Fernrohr,
Piratenfahne, Vulkanasche,
Hundeaugen und Demütigung.


Inseln im Selbstsuchesturm,
Sandkörner in der Uhr der Zeit...
Lasst mich auf die andere Seite fallen:
gestorbener Vogel im Flug,
Asche gewordene Glut.


Die Bäume sind voll mit Affen;
hinter dem Wald fließt der Fluss.
Höre die Stimme des Souffleurs:

"Die Welt ist eine Bühne,
der Mensch ein Vorhang.
Ich bin du, du bist der Buffo,
Der Mensch ist die Welt,
die Welt ist voll davon..."






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